Sprachenlernen mit Bildungsmedien
Sprachkompetenz ist die Basis von gesellschaftlicher Teilhabe und kulturellem Austausch. Professionelle Bildungsmedien begleiten Lehrende und Lernende dabei.
In einer von Globalisierung und durch Migration geprägten Welt kommt dem Beherrschen und damit Lehren und Lernen von Fremdsprachen eine hohe gesellschaftliche Bedeutung zu. Zu dieser gesellschaftlichen Verantwortung tragen die deutschen Bildungsmedienanbieter durch die Entwicklung, Bereitstellung und Distribution der Lehr- und Lernmaterialien, die ein demokratisches und offenes, diverses Gesellschaftsbild vermitteln, wesentlich bei.
Erwachsene im In- und Ausland lernen Sprachen im institutionellen Kontext an Volkshochschulen, privaten Sprachschulen oder Kulturinstituten wie den Goethe-Instituten für Deutsch, den Instituto Cervantes für Spanisch oder den Institut français für Französisch, Hochschulen sowie vielen weiteren Bildungsinstitutionen.
Die Produkte der Bildungsmedienanbieter sind exakt auf die Bedürfnisse dieser Zielgruppen zugeschnitten und werden von Expertinnen und Experten in den Bildungsmedienverlagen bzw. lehrenden Autorinnen und Autoren entwickelt. Dabei orientieren sich alle Lehrwerke an dem Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen (GER), der den umfassenden Rahmen des Sprachenlernens bildet und auf Plurikulturalität, Plurilingualität und Mediation setzt.
Neben den curricularen Vorgaben nehmen die Bildungsmedienverlage ihre eigene gesellschaftliche Verantwortung als gestaltende Akteure des Bildungswesens wahr. Hier ist die Darstellung von unterschiedlichen Weltanschauungen und Religionen sowie einer diversen Gesellschaft mit verschiedenen Lebensformen selbstverständlich.
Durch anhaltende Qualitätssicherung und Weiterentwicklung ihrer Angebote ist es den Bildungsmedienanbietern möglich, Lernende über einen langen Zeitraum hinweg zu begleiten und einen wertvollen Beitrag zu einer gelungenen Bildungs- und später auch Erwerbsbiografie zu leisten.
Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen befasst sich mit der Beurteilung von Fortschritten in den Lernerfolgen bezüglich einer Fremdsprache. Ziel ist, die verschiedenen europäischen Sprachzertifikate untereinander vergleichbar zu machen und einen Maßstab für den Erwerb von Sprachkenntnissen zu schaffen.
Deutschlernen als Basis der Integration
Die deutsche Sprache zu beherrschen ist für Flüchtlinge und Migrantinnen und Migranten der Schlüssel gelungener Integration. In Abstimmung mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) entwickeln die Verlage der Erwachsenenbildung passgenaue „Deutsch als Zweitsprache“-Materialien für Integrations- und Berufssprachkurse. Diese Lehr- und Lernmaterialien unterliegen einem Zulassungsverfahren und führen zu vorgegebenen Prüfungen, damit die Teilnehmenden erfolgreich in Alltag und Beruf in Deutschland sind.
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Integrationskursstatistik des BAMF
2023 wurden über 575.000 Teilnahmeberechtigungen und ‑verpflichtungen zu Integrationskursen ausgestellt. Mehr als 363.000 Teilnehmende haben neu einen Integrationskurs begonnen.
Verantwortung der Politik
Professionelle und vielfältige Bildungsmedien entstehen in einem fairen Wettbewerb. Diesen Wettbewerb zwischen eigenständigen Bildungsmedienanbietern sicherzustellen, die die privaten bzw. öffentlich finanzierten Sprachkursanbieter unterstützen, ist Aufgabe der Politik.
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Wettbewerb sichern
Staatliche Subvention von Bildungsinhalten bremst und verhindert den Wettbewerb in den Fremdsprachenmärkten. Darüber hinaus sollte die Politik den Erhalt des Wettbewerbs sichern und nach dem Subsidiaritätsprinzip verhindern, dass Institutionen staatliche Zuwendungen für die Entwicklung von Bildungsinhalten erhalten; hierfür sind die privatwirtschaftlichen Bildungsmediendienstleister zuständig und nur so können im Wettbewerb die besten Bildungsinhalte für die Lernenden entwickelt werden.
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Sprachkurse fördern
Dem hingegen sollte die öffentliche Hand die Sprachkursdurchführung an Volkshochschulen oder den Institutionen der Erwachsenenbildung fördern, damit demokratischer und gleichberechtigter Zugang zu professionell durchgeführten Sprachkursen für alle gleichermaßen möglich ist.
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Lehrkräftemangel bekämpfen
Lehrkräfte organisieren den Lernprozess und es gibt zu wenige. Der Lehrkräftemangel ist in allen Ebenen des Bildungssystem eine immense Herausforderung für die Beteiligten. Es braucht deshalb eine faire Entlohnung und gute Arbeitsbedingungen, um dem Lehrkräftemangel entgegenzuwirken und die Qualität des Unterrichts zu erhöhen.
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IT-Standards setzen
Weiterhin muss für die digitale Transformation und den Einsatz von digitalen Medien sichergestellt sein, dass interoperable Standards gesetzt sind, die den gleichberechtigten Zugang zu Plattformen für alle Lehrenden und Lernenden einerseits und den entwickelnden Bildungsmedienanbietern gewährleisten.
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Kooperation fördern
Die Politik sollte weiterhin Kooperationen zwischen Wissenschaft, Verlagen und Institutionen der Erwachsenenbildung fördern und öffentlich-private Partnerschaften (Public-private Partnerships) unterstützen.