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Barriere­freiheit und digi­tale Bildungs­medien

Der Verband Bildungsmedien e. V. begrüßt die Ziele des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG), das auch darauf abzielt, Bildung für alle Menschen gleichermaßen zugänglich zu machen.

In einer Zeit, in der der digitale Raum einen integralen Bestandteil des Lernens darstellt, sind inklusive Bildungsmedien unverzichtbar, um allen Schülerinnen und Schülern gleiche Bildungschancen zu ermöglichen.

Der Verband Bildungsmedien e. V. engagiert sich daher in Initiativen der Branche, steht im Austausch mit Interessenvertretungen von Menschen mit Behinderungen und arbeitet mit in Fachausschüssen und Arbeitsgruppen der Kultusministerien der Länder für eine angemessene Berücksichtigung der Barrierefreiheit in digitalen Bildungsmedien. Denn die Fragestellungen und Herausforderungen sind angesichts der Vielfalt und Komplexität digitaler Bildungsmedien vielfältig.

Bestreben des Verband Bildungsmedien e. V. ist es deshalb, für klare und transparente Regeln zu sorgen und eine angemessene Balance zu finden zwischen niedrigschwelligen, für alle Menschen zugänglichen Inhalten und den Erfordernissen der Wirtschaftlichkeit in der Entwicklung und Produktion digitaler Bildungsmedien.

Barrierefreiheitsstärkungsgesetz

Das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), verabschiedet im Mai 2021, soll die gleich­berech­tigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen oder Einschränkungen fördern. Es tritt am 28. Juni 2025 in Kraft. Zu diesem Zeitpunkt müssen auch Webshops, E-Books und E-Reader barrierefrei gestaltet sein – sodass z. B. auch blinde und seh­behinderte Menschen sie uneingeschränkt nutzen können.

Austausch und Unterstützung

In den Bildungsmedienverlagen entstehen multimediale, digitale Produkte, die curriculare Themeneinheiten und ergänzende Materialien, Audios, Filme, Animationen, Spiele usw. miteinander verbinden. Diese Produkte so barrierearm wie möglich zu gestalten, ist nicht nur technisch, sondern auch pädagogisch eine herausfordernde Aufgabe.

Anbieter von digitalen Bildungsmedien sehen sich immer da vor besondere Herausforderungen gestellt, wo Zielkonflikte zwischen pädagogisch didaktischen Zielsetzungen und einer barrierefreien Darstellung und Umsetzung bestehen. Dies tritt zum Beispiel (aber nicht ausschließlich) bei Aufgabenstellungen in den MINT-Fächern, zum Sprachenlernen oder auch in Medien der beruflichen Bildung ein. Das BSFG bietet keinen Lösungsansatz für diese sehr branchenspezifische Herausforderung, dieser muss in Abstimmung mit allen betroffenen und involvierten Akteuren der Bildungsbranche erarbeitet werden:

Susanne Barwick spricht auf der Bühne des Forum Bildung auf der Frankfurter Buchmesse

Fachgespräch Barrierefreiheit und digitale Bildungsmedien auf der Frankfurter Buchmesse 2024 mit Prof. Dr. Thomas Kahlisch, Direktor Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen), Susanne Barwick, stv. Justiziarin Börsenverein des Deutschen Buchhandels, und Sven Niklas, Referent bei der Bundesfachstelle Barrierefreiheit

Foto: Olaf Fuhrmann

  • Der Verband Bildungsmedien ist seit Dezember 2020 Mitglied der Taskforce Barrierefreiheit des Börsenverein des Deutschen Buchhandels e. V., die die Branche bei dieser Aufgabe begleiten und unterstützen möchte. Der enge Austausch mit Vertreter/-innen von Interessengruppen und Betrof­fenen­verbänden sowie internationalen Partnern ist für die Arbeit der Taskforce zentral.

  • Um einen Beitrag zu der Schaffung von standardisierten Kriterien u. a. für Barrierefreiheit in Bildungsmedien zu leisten, ist der Verband Bildungsmedien e. V. Mitglied im im Januar 2023 gegründeten Fachausschuss von eduCheck digital. Das Projekt, initiiert von den Kultusministerien der 16 Bundesländer, hat das Ziel, technische und rechtliche Standards sowie Prüfverfahren für digitale Bildungsangebote zu entwickeln.

  • Der Verband und seine Mitglieder stehen auch direkt im regelmäßigen Austausch mit Vertreter/-innen von Interessengruppen und Betrof­fenen­verbänden, wie zum Beispiel dem Deutschen Zentrum für barrierefreies Lesen und dem Deutsche Blindenstudienanstalt e. V., um deren Bedürfnisse noch besser zu verstehen und – wo möglich – in neu entwickelten Bildungs­medien berücksichtigen zu können.

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