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KI in der Schule

Virtuelle Assistenten, Analysesoftware und generative KI erleichtern die Unterrichtsvorbereitung und ‑durchführung ebenso wie das selbständige Lernen. Gleichzeitig stellt KI Schulen, Lehrkräfte und die Kultuspolitik vor neue Herausforderungen bei Fragen von Datenschutz, Ethik und Urheberrecht.

Künstliche Intelligenz ist die Fähigkeit einer Maschine, menschliche Fähigkeiten wie logisches Denken, Lernen, Planen und Kreativität zu imitieren. Sie ist ein wesentlicher Treiber für die digitale Transformation unserer Gesellschaft und verändert die Möglichkeiten des Lehrens und Lernens massiv.

Die professionellen Bildungsmedienanbieter in Deutschland unterstützen Lehrende und Lernende dabei, KI sicher und zuverlässig anzuwenden und die neuen technischen Möglichkeiten didaktisch nutzbar zu machen. Sie integrieren KI in rechtssichere und datenschutzkonforme Lehr-Lern-Lösungen und unterstützen Lehrkräfte mit Fortbildungen und Support

Dadurch erleichtern sie nicht nur Schulen, Lehrkräften und Schüler/-innen den Einstieg ins KI-gestützte Lehren und Lernen. Als Partner der Lehrkräfte fördern sie auch aktiv die Vernetzung und den Wissensaustausch von Bildungspolitik, ‑wissenschaft, ‑praxis und ‑administration. 

„Ein echter Problemlöser!“

Maximilian Schulyok, Vorsitzender des Verband Bildungsmedien e. V., hat auf der Frankfurter Buchmesse 2024 darüber gesprochen, wie KI in Bildungsmedien genutzt wird, wie Lehrkräfte dadurch entlastet werden und wieso KI deshalb ein echter Problemlöser für das deutsche Bildungssystem sein kann.

Sicher und erfolgreich lernen mit KI

Wie bei allen Bildungsmedien gilt auch bei der Anwendung von KI das Primat der Didaktik: Die Bildungsmedienverlage entwickeln Produkte und Dienstleistungen, die helfen, konkrete Lernziele zu erreichen – abgestimmt auf die individuellen curricularen Anforderungen der Bundesländer, Schulformen und Schulfächer. Typische Anwendungsfelder sind:

  • Unterrichtsvorbereitung

    Viele KI-Anwendungen der Bildungsmedienverlage ermöglichen einen intelligenten Zugriff auf die vielfältigen didaktisch geprüften Materialien im Schulbuch, Serviceband und den weiteren Lehrwerksmaterialien. Lehrkräfte erhalten Anleitungen für Prompts, mit denen sie gezielt Stundenentwürfe, Prüfungsmaterialien oder Unterrichtskonzepte zusammenstellen oder neu entwickeln lassen können – passend zu ihrer Lerngruppe, ihrem Bundesland und dem Schulfach.

  • Lernstandmessung und individuelle Förderung

    Im Bereich der Diagnostik und Lernstandserhebung kann KI genutzt werden, um den Lernstand eines Schülers oder einer Schülerin festzustellen und zu erkennen, wo er oder sie eventuell stärker gefördert werden muss. Besonders in den Fremdsprachen oder bei der Sprachförderung im Bereich DaF/DaZ kann KI beispielsweise die Leseflüssigkeit oder die sichere Aussprache analysieren und gezielt Übungen zur Verbesserung anbieten.

  • Üben und Trainieren

    Sprachassistenten und intelligente tutorielle Systeme begleiten Lernende beim Üben und identifizieren Lernfelder, die noch einmal vertiefend trainiert werden müssen. Durch ein individuelles Feedback und ihren spielerischen Charakter schaffen sie ein freundliches und angstfreies Lernumfeld. Sie können die Lernmotivation erhöhen und finden zum Beispiel im Bereich Mathematik oder in den Fremdsprachen Anwendung. Chat-Avatare können das freie Sprechen trainieren; passende Rechenaufgaben jedem Schüler und jeder Schülerin differenziert und adaptiv zugewiesen werden.

  • Tests und Selbstkontrolle

    Intelligente Handschrifterkennung wird zur Selbstkorrektur von Arbeitsblättern, -heften oder Hausaufgaben eingesetzt. Zusammen mit entsprechenden KI-gestützten Aufgabenauswertungen können Schülerinnen und Schüler damit ihre eigenen Arbeitsergebnisse überprüfen lassen, um ein lernförderliches Feedback zu erhalten. Für die Lehrkraft gibt die KI Anregungen, welche Themen zum Beispiel bei Sprache, Ausdruck und Inhalt im Unterricht für die ganze Lerngruppe noch einmal aufgegriffen werden könnten.

  • Verwaltung, Organisation und Kommunikation

    KI kann Lehrkräfte auch bei Fragen der Organisation und Verwaltung unterstützen, zum Beispiel in Form von individuellen To-do-Listen für Klassenfahrten. Die Anwendungen der Bildungsmedienverlage helfen Lehrkräften, Ideen und Konzepte für Elternabende oder Exkursionen zu entwickeln. Generative KI macht es möglich, Elternbriefe individueller – und zum Beispiel auch in verschiedenen Fremdsprachen – zu erstellen. Dadurch wird die Lehrkraft entlastet und die Elternkommunikation gestärkt.

  • Inklusion und Chancengleichheit

    KI kann das Lernen individualisieren und damit einen wichtigen Beitrag zur Inklusion und Barrierefreiheit von Bildungsmedien leisten – sei es, dass KI einen Inhalt für eine Schülerin beispielsweise ins Arabische übersetzt oder Texte für einen Schüler mit Sehbehinderung vorliest oder sei es, dass sie verschiedene Differenzierungs­möglichkeiten für individuelles und adaptives Lernen bietet.

Produktbeispiele

Virtuelle Assistenten, Analysesoftware und generative KI: Die Bildungsmedienanbieter machen mit innovativen Produkten und Dienstleistungen das Lehren und Lernen noch einfacher.



Chance und Herausforderung

KI ist für Bildungsmedienverlage ebenso wie für Schulen, Lehrkräfte und Lernenden Chance und Herausforderung zugleich.

So bringt die Möglichkeit, Texte leicht und schnell zu erstellen und zu überarbeiten, gleichzeitig immer das Risiko mit sich, dass sachliche Fehler entstehen oder tendenziöse Meinungen gestärkt werden. Zum Lernen mit KI gehört deshalb immer auch ein Lernen über KI. Die Bildungsmedienverlage bieten hierfür passende Unterrichtsmaterialien an, die diesen Teil der → Medienkompetenz besonders stärken, auch im Hinblick auf die Rolle, die KI-generierte Inhalte beispielsweise in Social Media spielen können, und die Herausforderungen, die sich dafür für das → demokratische Miteinander in der Schule ergeben.

Bei der Nutzung von KI-Anwendungen stellen Lehrkräfte, Eltern und Schüler/-innen Daten zur Verfügung – oft, ohne dass ihnen bewusst ist, dass diese Form der Öffentlichmachung Fragen des Datenschutzes und der Datensicherheit ebenso berührt wie Fragen von Urheberrecht und Leistungsschutz. Die KI-Anwendungen der Bildungsmedienanbieter enthalten deshalb entsprechende Warnhinweise.

Klare Regeln gelten, wenn Inhalte von Bildungsmedienverlagen für das → Training von KIs verwendet werden sollen: Lehrkräfte dürfen keine Auszüge aus Unterrichtswerken fotografieren, scannen oder abtippen und in eine KI-Anwendung laden (z.B. in ChatGPT, um von der KI Übungs- oder Arbeitsblätter generieren zu lassen).

Denn das Hochladen der Inhalte in die KI-Anwendung ist eine Vervielfältigung von Unterrichtswerken, die nicht gestattet ist. Generative KI betrifft → Urheberinnen und Urheber sowie ausübende Künstlerinnen und Künstler in ganz erheblicher, teilweise existenzbedrohender Weise. Ähnliches gilt für sonstige Rechtsinhaber wie Verlage. Der Zugang aller Menschen zu Bildung und Wissenschaft ist unabdingbar für das Wohlergehen einer Gesellschaft und deren auf Wissensmehrung basierende Weiterentwicklung. Doch bei der Gewährung dieses Zugangs müssen die Rechte derjenigen, die Bildungsinhalte originär schaffen, herstellen und vertreiben, jederzeit und umfassend gewahrt bleiben.

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